Vorher - Nachher
Warum eigentlich Bildbearbeitung?
Zunächst einmal: Eine Bildbearbeitung findet (fast) immer statt, und zwar häufig direkt in deiner Kamera / in deinem Smartphone. Das Foto, dass du aufnimmst, wird von deiner Kamera direkt bearbeitet, Farben werden verstärkt, die Kontraste angepasst und geschärft. Am Ende hast du ein fertiges Foto, ohne das du bemerkt hast, dass das Bild eigentlich bearbeitet wurde - du hast es ja ganz genauso aufgenommen!
Wir Fotografen fotografieren meist im RAW-Format. Anders als das JPEG, das bei deiner Smartphone-Kamera oder Digital-Kamera heraus kommt, sind in einer RAW Datei deutlich mehr Informationen enthalten - sie ist aber nicht entwickelt. Das Bild erscheint also erst einmal relativ kraftlos, von Schärfe wenig zu sehen. Ein gelungenes Foto sieht anders aus!
Daher ist es umso wichtiger, Zeit in die Nachbearbeitung zu stecken. Und damit du einmal siehst, was bei der Nachbearbeitung so passiert(die oft mehr beinhaltet als nur eine Retusche und daher teilweise sehr zeitaufwändig ist), zeige ich dir ein paar Vorher-Nachher Vergleiche und erzähle dir, was ich dort eigentlich so gemacht habe.
Kleiner Trick: Mit einem Klick auf das Bild öffnet es sich in groß.
Ein weißer Hund wie Blue (Samoyede) muss auch weiß sein - und nicht gelblich wirken. Das war meine Hauptaufgabe bei der Bildbearbeitung. Dazu kam bei einigen Fotos eine Leinen- und Halsband-Retusche. Bei diesem Foto ging es aber vor allem um die Helligkeit und die Wiederherstellung des Himmels - den Horizont hatte ich bereits vorab begradigt.
Die Hauptaufgabe bei den Fotos von Edgar lag darin, die Personen im Hintergrund weg zu retuschieren und den Strand „aufzuräumen“. Da wir an dem Tag einen ordentlichen Sandsturm hatten, musste etwas Klarheit ins Bild. Sand rund um die Augen wurde entfernt und diese wurden etwas hervorgehoben.
Bei Luna war ein wenig mehr zu tun: Der Horizont musste begradigt werden und es sollte mehr Klarheit ins Bild. Dazu wollte ich die Energie, die Luna auf dem Foto ausstrahlt, durch die Bildbearbeitung etwas mehr betonen. Daher habe ich mich für ein kräftiges Blau entschieden, dass sich so perfekt von Lunas Fellfarbe abhebt.
Bei Juna ist hier gar nicht so viel passiert: Die Augen wurden betont und das Bild im Ganzen etwas abgedunkelt, um ihm mehr Tiefe zu geben. Das Augenmerk sollte natürlich auf den Augen liegen. Außerdem etwas nachgeschärft und ein wenig Kontrast - das war es schon.
Eher die Ausnahme, aber es kommt vor: Bei meinem Indoor-Katzenshooting war ein Tisch im Weg und hier sollte ordentlich was passieren im Bild. Normalerweise mache ich solche größeren Anpassungen nur nach Absprache oder in freien Projekten, dennoch möchte ich dir mit diesem Foto einmal zeigen, was möglich ist.
Selbstverständlich hätte ich hier auch einfach den Tisch wegretuschieren können - die Aussage des Fotos wäre dann aber längst nicht so kraftvoll gewesen. Für mich persönlich ist das ein absolutes Lieblingsbild - auch (oder gerade) weil viel Arbeit darin steckt.
Bei dem eigenen Hund ist man ja besonders anspruchsvoll. An diesem Tag in Sankt Peter Ording hatten wir perfektes Wetter - bis zu Abend. Denn da zog eine Nebelwand auf und machte alles herrlich matschig und grau. Das wollte ich so nicht hinnehmen.
Kurzerhand wurde ein neuer Himmel gefunden und eingebaut und etwas mehr „Meerstimmung“ verteilt. Andere Menschen wollte ich auf dem Foto auch nicht haben, stattdessen sollte Moe ganz allein am Wasser entlang laufen. SO gefällt mir das! :-)